Gerade in dieser Zeit sind Sie als Unternehmer auf verlässliche Informationen angewiesen. Und darauf, dass jemand die Interessen der Branche vertritt. Jonny Natelberg, Executive Advisor Corporate Affairs, Lekkerland SE & Co. KG, erläutert, wie Lekkerland derzeit im Dialog mit Politik, Verwaltungen und Verbänden steht – und sich dabei auch für Ihre Interessen einsetzt.

 

Herr Natelberg, wie sehen sie derzeit die Situation?
Die Situation ist eine sehr große Herausforderung. Gut ist, dass die politischen Institutionen voll handlungsfähig sind. Sie haben rasend schnell und umfassend entschieden. Für uns ist jetzt wichtig, den Überblick zu behalten, gerade was die finanziellen Entlastungen für Unternehmen angeht. Da gibt es einen riesigen Informationsdurst in der ganzen Wertschöpfungskette.

Für unsere Kunden war zum Beispiel wichtig, dass auf die bekannten Maßnahmen der Bundesregierung, wie Ausweitung des Kurzarbeitergeldes, auch finanzielle Soforthilfen für kleine Unternehmen folgten. Diese Bundesgelder stehen nun zur Verfügung und können abgerufen werden. Informationen dazu finden sich auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums. Informationen zu Hilfen der einzelnen Bundesländer haben wir auf der Lekkerland Internetseite gesammelt.

Wichtig für Lekkerland ist aber auch, dass die Städte und Kommunen sinnvolle Regelungen zur Öffnung von Geschäften, wie beispielsweise von Kiosken erlassen. Das ist aktuell leider nicht immer der Fall. In manchen Bundesländern mussten viele Geschäfte wegen der Coronakrise schließen. Auslegungshilfen zu den aktuellen Verordnungen der einzelnen Bundesländer, wie zum Beispiel in Hamburg, sind eine große Hilfe für Unternehmen, die sich nicht sicher sind, ob sie noch geöffnet haben dürfen. Dazu sind wir mit den öffentlichen Stellen im Dialog.

 

Was kann Lekkerland tun beziehungsweise wie bringt sich das Unternehmen in der öffentlichen Diskussion ein?
Die Ordnungsbehörden in den einzelnen Bundesländern gehen unterschiedlich mit den Corona-Verordnungen um. Das ist eine sehr schwierige Situation für unsere Kunden. Aus unserer Sicht entlasten Kioske, als Vertriebspunkt von Artikeln des täglichen Bedarfs, aktuell den Lebensmitteleinzelhandel extrem. Ein Kiosk in NRW, ein Späti in Berlin und auch die Tankstelle im Landkreis gehören zur systemrelevanten Grundversorgung. Ich bin für Lekkerland diesbezüglich beispielsweise mit dem Gesundheits- und Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Kontakt und versuche den hohen Stellenwert unserer Kunden für die Grundversorgung der Politik zu vermitteln. Wir wollen helfen.


Was unternehmen die Verbände derzeit?
Ich stimme mich eng mit unseren Verbänden ab und suche auch das Gespräch mit den Industrie- und Handelskammern. Die Verbände ordnen die Informationen zur Coronakrise ein und geben diese gezielt an ihre Mitglieder weiter. Bei Detailfragen zu den verschiedenen Länderverordnungen sind sie gute Ansprechpartner.

Wirtschaftsminister Altmaier hat die Verbände explizit dazu aufgefordert, durch Beratung sicherzustellen, dass auch die kommenden Maßnahmen für die Branchen passgenau sind. Sie setzen sich also auch für unsere Branche auf politischer Ebene ein, damit die Nothilfe auch in unserer Branche ankommt und wir als „systemrelevant“ weiterhin die Grundversorgung sichern können.