Lekkerland Fahrer Sascha van Boxmer beliefert Kunden im Ahrtal. Dort läuft der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Juli – doch Normalität ist noch lange nicht eingekehrt. Jede Tour steckt voller Herausforderungen, die Sascha van Boxmer und seine Kollegen mit viel Eigeninitiative und Einsatz bewältigen.

Kürzlich war Sascha van Boxmer zum ersten Mal wieder in Dernau. Die 1.800-Einwohner-Gemeinde erinnere ihn an „eine Geisterstadt“, erzählt der Lekkerland Fahrer: „Die meisten Häuser, die noch stehen, sind dunkel.“ Medienberichten zufolge hat die Flutkatastrophe im Juli dieses Jahres dort mehrere Menschenleben gekostet, rund 90 Prozent der Bürger seien von den Schäden betroffen (Quelle: swr.de).

Immerhin: Die örtliche Tankstelle hat wieder geöffnet, deshalb ist Sascha van Boxmer dorthin gefahren. Die Gebäude der Station sind alle der Flut zum Opfer gefallen, auch das Haus, in dem der Tankstellenbetreiber einst wohnte. Jetzt stehen dort ein Container als Verkaufsraum und neue Zapfsäulen.

So ist es in vielen der Orte im Ahrtal, durch die Sascha van Boxmers Auslieferungstouren führen: der Wiederaufbau läuft, erste Brücken sind wieder aufgebaut, Autobahnabschnitte freigegeben. Aber Normalität ist rund vier Monate nach der Katastrophe noch lange nicht eingekehrt.

„„Es wird noch Jahre dauern, bis alles wiederaufgebaut ist.““
Sascha van Boxmer, Fahrer bei Lekkerland, der auch Kunden im Ahrtal beliefert.

Seit Jahren belieferte Verkaufsstellen waren vollkommen zerstört
Für Sascha van Boxmer und andere Lekkerland Fahrer, die in den Katastrophenregionen unterwegs sind, bedeutet das: Jede Tour führt sie in Ortschaften, in denen sich heute zum Teil Müll- und Schuttberge dort erheben, wo einst Häuser standen. Die Schäden verschwinden langsam, doch die Bilder bleiben, insbesondere jene, von den ersten Tagen nach der Katastrophe. Das sei „unfassbar“ gewesen, was er da gesehen habe, erinnert sich Sascha van Boxmer. „Als hätte eine Bombe eingeschlagen.“ Häuser seien entweder zerstört oder voller Wasser gewesen. Von ihm seit Jahren belieferte Verkaufsstellen wie Tankstellen, Campingplätze und Bäckereien waren vollkommen zerstört.

Welche Straßen wieder befahrbar sind, wissen die Fahrer – oder Kunden
„Es ist beeindruckend, was die Fahrer jeden Tag leisten“, berichtet Isabella Sziegoleit, die als Head of Transport den Fuhrpark des Lekkerland Logistikzentrums Köln leitet: „Sie wissen am besten, wie sie ihre Touren gestalten, weil sie unterwegs sehen und von Kunden informiert werden, welche Straßen wieder befahrbar sind und wo wie viel Verkehr herrscht.“ Viele der derzeit befahrbaren Straßen sind überlastet. Die Tourenplaner von Lekkerland optimieren die Planungen für die Auslieferungstouren daher regelmäßig in enger Abstimmung mit den Fahrern und auf Basis von Kundenrückmeldungen.

Dennoch und allen Ortskenntnissen zum Trotz steht Sascha van Boxmer jeden Tag „zwischen 1 und 1,5 Stunden im Stau“. Auch das ist für ihn Alltag, rund vier Monate nach der Flut.

Bilder:  Lekkerland