Späti eröffnen: ein ungewöhnlicher Erfahrungsbericht
Während des ersten Corona-Lockdown ging gar nichts. Lieferdienste hatten Hochkonjunktur und in einem kleinen Späti in Berlin traf man sich zum Einkaufen – eins, der wenigen Dinge, die möglich waren. Auf diese Weise lernten sich drei Menschen kennen und kamen auf eine ungewöhnliche Idee: Svenni’s Nachtshop – ein Späti in Berlin. Wie es dazu kam, und was das Besondere an diesem Shop ist – darum geht es in diesem Beitrag.
Pandemie 2020: Einkaufen durfte man. Und so wurden die kleinen Gespräche während des Einkaufens zum Ersatz für Treffen mit Freunden, Partys und Unternehmungen. In einem Kiosk – oder wie man in Berlin sagt: Späti – führten diese Gespräche zu einer Idee. Denn im Kiosk von Armin Bahari-Darakhshan gingen während der Pandemie viele Künstler ein und aus. Auch die beiden Rapper Sido und Bozza.
Man unterhielt sich, über dies und jenes, der erfahrene Kiosk-Betreiber Armin gab Tipps, auf was man achten muss, wenn man einen Späti eröffnen möchte – und dachte, dass das die beiden Musiker nur ein paar Ideen und Gedanken wälzen. Aber weit gefehlt: aus den Überlegungen wurde schnell ernst – und Svenni’s Nachtshop war geboren.
Späti eröffnen – aber ganz anders!
Von der ersten Idee bis zur gemieteten Location ging es dann ganz schnell. Kein Wunder, schließlich sind alle drei berühmten Betreiber in Berlin mehr als gut „verdrahtet“ und bekamen schnell den Tipp, sich einen leerstehenden Laden in Friedrichshain anzusehen. Hier passte alles – und das, obwohl die Immobilie bisher noch nie als Kiosk genutzt worden war und inmitten einer Vielzahl von anderen Spätis lag. Die drei Unternehmer waren sich einige: Aus einer Idee wurde ein gemeinsames Business. „Wir haben den Shop dann mitten in der Pandemie aufgemacht – wir hatten einfach Bock drauf, das zu machen“, erinnert sich Geschäftsführer Armin Bahari-Darakhshan. „Und außerdem: Wir hatten Zeit, man konnte im Lockdown ja sonst nicht viel tun.“
Im Juni 2021 war es dann so weit: Svenni’s Nachtshop schlug in Berlin ein wie eine Bombe. Jeder hatte davon gehört, alle sprachen über das Gemeinschaftsprojekt von Sido, Bozza und Armin – es kamen sogar Kunden aus anderen Städten extra angereist, um einen Blick auf den Shop zu werfen. „Damit hatten wir ehrlich nicht gerechnet“, gesteht der erfahrene Kioskbetreiber Armin Bahari-Darakhshan. „Wir hatten uns während der Vorbereitungsphase sogar noch gefragt, ob wir das packen.“
Denn auch an einem Kiosk mit berühmtem Betreiber geht eine Pandemie natürlich nicht spurlos vorbei. „Wir haben die Zeit genutzt, um den Laden richtig schön zu machen – und wir haben natürlich auch viel Unterstützung gehabt“, stellt Armin Bahari-Darakhshan fest.
Sich von der Masse abheben: Was macht Svenni’s Nachtshop aus?
Ist es ein Kiosk? Oder eine Chill-Area? Oder eine Raucherlounge? Bei Svenni’s Nachtshop muss man zweimal hinschauen, denn hinter dem Namen verbirgt sich alles andere als ein „normaler“ Kiosk. Genaugenommen ist hier eigentlich gar nichts normal. Der Shop ist deutlich größer als ein normaler Späti – und bietet viel mehr Erlebnis rund um den Einkauf. Eine Chill-Area im Hinterzimmer lädt mit bequemen Sofas zum gemütlichen Verweilen ein – bevor man weiter in die Clubs zieht. Mit der „Wall of Freezer“ hat Jägermeister eine eigene Kühlschrankwand gesponsort, in der eigene Flaschen mit „Svenni’s“-Branding darauf warten geöffnet zu werden. Auch Gizeh und Purize Filters haben das Projekt als Sponsoren unterstützt.
Der Zigarettenverkauf ist ungewöhnlich: Hinter dem Zigarettenregal, das Bozza und Armin Bahari-Darakhshan selbst entworfen und gebaut haben, lockt ein weiterer Raum, den man über eine Geheimtür mit passender Karte betreten kann. „Wir wollten einfach keinen Standard-Späti, sondern etwas ganz besonderes schaffen“, erklärt der Geschäftsführer. Das ist definitiv gelungen.
Lässt man seinen Blick durch die Regale schweifen, dann findet sich auch dort das „anders“ wieder: Importware, Snacks aus den USA, asiatische und koreanische Snack-Trends – der mehr als 100 qm große Laden hat Platz für Außergewöhnliches und nutzt ihn auch.
Mit diesen Tipps klappt es: Späti eröffnen für Profis
Einen Späti eröffnen ist mit einer großen Fanbase und viel neugierigem Publikum natürlich etwas anderes – oder? Vielleicht braucht nicht jeder Kiosk eine Chill-Area, aber von Sido, Bozza und Armin können auch Betreiber eines gewöhnlicheren Spätis eine Menge lernen. Denn Rapper hin oder her: einen Späti zu eröffnen bedeutet Arbeit. „Das wäre auch mein wichtigster Rat an alle neuen Betreiber: Unterschätzt die Arbeit nicht, die auf euch zukommt“, mahnt Armin Bahari-Darakhshan. „Wenn man nicht fleißig ist, und Angst vor langen Nächten hat, dann sollte man sich das vielleicht noch einmal überlegen“, findet der 31-Jährige, der in Svenni’s Nachtshop auch immer noch selber hinter dem Tresen steht.
Qualität vor Quantität ist sein zweiter Rat – und sich auf Produkte zu konzentrieren, die gut laufen und von den Kundinnen und Kunden gerne gekauft werden. Das sind natürlich in jedem Shop andere, man muss seine Zielgruppe erst einmal kennenlernen.
Den Lekkerland Ansprechpartner hat Bahari-Darakhshan über einen gemeinsamen Kontakt kennengelernt – und ist froh darüber: „Lekkerland liefert einen Teil unseres Sortiments und ist ein cooler Partner, mit dem man richtig gut arbeiten kann“, so der Geschäftsführer. „Vor allem in Sachen Lieferung und Produkt-Expertise macht Lekkerland so schnell keiner was vor.“
Sie möchten einen Kiosk eröffnen? Finden Sie hier viele weitere Tipps zum erfolgreichen Start für Ihren Shop!
Fazit
Sido, Bozza und Armin haben es geschafft – ihr Späti Svenni’s Nachtshop ist ein beliebter Treffpunkt in Berlin. Mit ihren Tipps schaffen Sie das auch:
- Nicht aufgeben: Wenn man wirklich an etwas glaubt und viel Arbeit reinsteckt, dann schafft man das auch!
- Sich Unterstützung suchen: Es muss ja nicht direkt ein Sponsoring sein, oder ein eigener Bereich im Shop – aber viele große Marken unterstützen Kioskbetreiber mit Shopaustattung, Werbematerialien und gebrandetem Zubehör. Nutzen Sie diese Möglichkeiten für Ihren Shop – und die Bekanntheit der großen Marken.
- Starke Partner: Ein starker Partner, der weiß, worauf es ankommt, und viel Erfahrung hat – für Sie könnte das vielleicht Lekkerland sein! Rappen können wir allerdings nicht, da müssen wir Sie enttäuschen. ;-)
- Wissen, was auf einen zukommt: Ein Kiosk bedeutet viel Arbeit – und das oft außerhalb der gewöhnlichen Bürozeiten. Überlegen Sie sich, ob Sie dazu bereits sind.
- Qualitativ hochwertige Produkte: Setzen Sie auf ein Sortiment aus Qualität! Lieber wenige, beliebte Produkte als unübersichtlich viel Auswahl.
Bilder: Lekkerland